Die Veranstaltungsreihe des Historischen Archivs der Stadt Köln zu seiner neuen Ausstellung „Willkommen im alten Köln“ beginnt am Dienstag, 22. März 2016 mit einem Einführungsvortrag von Dr. Carl Dietmar zur Geschichte der mittelalterlichen Stadtmauer . Der Historiker spannt hierbei unter dem Titel „Ein Bollwerk bürgerlicher Selbstbehauptung – die mittelalterlichen Stadtbefestigungen Kölns“ den Bogen von den ersten Plänen zum Bau der Befestigungen bis zu ihrem Abriss in den 1880er Jahren.
Die mittelalterliche Stadtmauer, die die Kölner Bürger seit 1179/80 errichtetet haben, gehörte zu den bedeutendsten fortifikatorischen Bauwerken Europas. Mit den neuen, auf der Landseite halbkreisförmig angelegten Befestigungen wurde nicht nur das Stadtgebiet um mehr als das Doppelte – auf etwa 400 Hektar – vergrößert, sondern auch der Anspruch der Bürgerschaft auf Selbstverwaltung und Selbstbestimmung zum Ausdruck gebracht; die Stadtmauer wurde schließlich gegen den erklärten Willen des Stadtherrn, des Erzbischofs, erbaut.
Es war eine kommunale Kraftanstrengung sondergleichen – der Aufwand sollte sich aber lohnen: Jahrhundertelang war die Stadt uneinnehmbar.
Der Historiker Dr. Carl Dietmar ist Autor zahlreicher Bücher zur Kölner Stadtgeschichte und zuletzt als Bearbeiter von Band 3 der Geschichte der Stadt Köln („Köln im Hochmittelalter“) hervorgetreten.