Seit dem Einsturz sind die Verbindungen zwischen den Archivarischen Sachgebieten und dem Sachgebiet der Bestandserhaltung immer stärker geworden. Es gibt viele Projekte in denen Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen (Restauratoren/innen und Archivare/innen) zusammen nach neuen Lösungen suchen und finden, um dieses Großprojekt des Wiederaufbaus voran zu bringen.
Im Moment sind wir sehr intensiv mit unserem Umzug in den Neubau beschäftigt. Hierzu sind Mitarbeiter aus allen Sachgebieten gefragt. Parallel laufen natürlich der Dienstbetrieb und alle Projekte, wie zum Beispiel die Digitale Rekonstruktion Kölner Fragmente (DRKF) weiter und viele Prozesse werden für den Neubau evaluiert und angepasst.
Zeitgleich wird die große Eröffnungsausstellung für den Neubau vorbereitet, denn wir bekommen auch einen, nach neuesten Standards ausgestatteten Ausstellungsraum, der uns viele Möglichkeiten bietet, der Öffentlichkeit das Archiv, seine Aufgaben und die Arbeit vor Ort zu präsentieren.
Da der diesjährige Tag der Restaurierung aus bekannten Gründen überwiegend digital stattfinden musste, war es uns nicht möglich Führungen und Workshops in unsere Restaurierungswerkstätten zu organisieren. Daher haben wir einen Kurzfilm gedreht und einen Podcast aufgenommen, um dennoch Einblicke in unser Archiv zu ermöglichen und über unsere Arbeit zu informieren.
Schauen und hören Sie doch einfach mal rein und erfahren Sie viele neu Dinge zu uns und unserer Arbeit.
Nächstes Jahr wird das dann sicherlich anders sein!
Schnips!
Schnips! ist ein Kurzfilm aus dem Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum (RDZ) des Historischen Archivs der Stadt Köln, der zum Europäischen Tag der Restaurierung 2020 produziert worden ist.
Als Leiterin des Teams 44/61, führt Restauratorin Marlene Husung durch das RDZ und präsentiert das Sachgebiet 44/6 Bestandserhaltung.
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Podcast zum Tag der Restaurierung 2020
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Dr. Ulrich Fischer, Archivar und Stellvertretender Archivleiter diskutiert mit Nadine Thiel, Restauratorin und Sachgebietsleitung Bestandserhaltung über Themen der Restaurierung im Historischen Archiv Köln, Projekte wie das DRKF (Digitale Rekonstruktion Kölner Fragmente) und den, im nächsten Jahr bevorstehenden, Umzug in den Neubau am Eifelwall.
Das Restaurierungs- und Dokumentationsmodul (RDM)
Das Restaurierungs- und Dokumentationsmodul (RDM) unterstützt seit November 2016 sämtliche Prozesse in Sachen Wiederherstellung und Nutzbarmachung der Bestände des Historischen Archivs der Stadt Köln. Es ist eine datenbankgestützte Browseranwendung zur Dokumentation von Schäden und Maßnahmen an vom Einsturz betroffenen Archivgut; das Programm wurde von der Softwarefirma „startext“ nach unseren Vorgaben entwickelt. Das Historische Archiv verfügt mit dem RDM über eine riesige Datenbank, in der umfassende Informationen zu allen Bergungseinheiten, die in den letzten 10 Jahren von den verschiedenen Sachgebieten bearbeitet wurden, gebündelt und abrufbar sind.
Damit sind wir in der Lage detaillierte Berichte über alle bereits erfassten Objekte zu erstellen und folglich alle nötigen Maßnahmen zur Wiederherstellung auszuwerten, zu kalkulieren, zu steuern und durchzuführen. Perspektivisch werden 1,6 Millionen Bergungseinheiten mit all ihren Informationen und durchgeführten sowie geplanten Maßnahmen über die Datenbank recherchierbar sein. Daneben koordiniert das RDM über das Logistikmodul die Standortbuchung und -verfolgung der einzelnen Objekte und erleichtert so die Magazinplanung.
Digitale Rekonstruktion Kölner Fragmente (DRKF)
Durch den Einsturz des Archivs sind viele Archivalien fragmentiert worden. Es entstanden Millionen Einzelfragmente, die sogenannten „Köln-Flocken“. Um all diese Fragmente bearbeiten zu können, wurde in Kooperation mit der Musterfabrik Berlin, das DRKF-Projekt ins Leben gerufen.
Die einzelnen Fragmente erfordern nach einer ersten Bestandserfassung und Barcodierung zunächst eine ausgiebige Reinigung (Trocken- oder Nassbehandlung). Danach werden die Fragmente einer Risssicherung und Glättung unterzogen, bevor die digitale Erfassung erfolgen kann (Scanprozess).
Mit Hilfe eines neu entwickelten Scan-Systems, das zeitgleich die Vorder- und Rückseite eines Fragmentes aufnehmen kann, entstehen Bilder, deren Metadaten das „puzzeln“ ermöglichen.
Vorprogrammierte und ständig angepasste Algorithmen übernehmen das „puzzeln“, bzw. durch das Erkennen von Rändern und Risskanten aber auch Farbinformationen des Papiers, können die Fragmente wieder virtuell zusammengeführt werden. Das entstanden Objekt kann danach digital wieder betrachtet werden und als Informationsträger wieder von Nutzen sein.
Der Neubau und unser Umzug
Im nächsten Jahr wird das Historische Archiv der Stadt Köln zusammen mit dem Rheinischen Bildarchiv endlich seinen langerwarteten Neubau beziehen können und schon seit über zwei Jahren sind wir damit beschäftigt diesen großen Umzug zu planen.
Jede Archivalie muss im Vorfeld transportgerecht verpackt werden, was natürlich eine sehr zeitaufwendige Prozedur ist. Hinzu kommen sehr viele Geräte und die Einrichtung der neuen Werkstätten, des Labors und allem was mit unserer Arbeit zu tun hat.
Des Weiteren müssen die aktuellen Prozesse, erneut analysiert und an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Diese Arbeit ist ein Mammutprojekt für alle Mitarbeitenden des Archivs.
Hier können Sie schon einen ersten kleinen Einblick bekommen wie unsere neuen Werkstätten im Neubau aussehen werden. Wir freuen uns auf die Arbeit darin und sind schon sehr gespannt auf die Möglichkeiten des neuen Gebäudes.
Nächstes Jahr möchten wir den Tag der Restaurierung 2021 im Neubau begehen und einen „Tag der offenen Tür“ organisieren. Dafür laden wir Sie ganz herzlich jetzt schon ein. Bleiben Sie bereit für viele neue und Interessante Dinge, die wir Ihnen dann mit viel Freude präsentieren werden.