„Zwischen Wirtschaftsliberalismus und preußischer Bürokratie – Der private Eisenbahnbau in Köln und im Rheinland“, ein Vortrag von Dr. Reinhard Heinemann am 1. September

Am 1. September hält ein langjähriges FREUNDE-Mitglied für die FREUNDE und die interessierte Öffentlichkeit einen Vortrag zu einem spannenden Thema: Dr. Reinhard Heinemann widmet sich der Entwicklung des Bahnbaus in Köln und im Rheinland. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr im Lesesaal des Historischen Archivs.

Zwischen Köln und England bestanden während der erste Hälfte des 19. Jahrhunderts rege wirtschaftliche Verbindungen. Auf diesem Wege erreichten auch die außerordentlichen guten Erfahrungen, die England mit seinen Eisenbahnen machte, die Regionen Köln und Aachen. Zu gleicher Zeit erschwerte Holland den Warentransfer von und nach England durch wesentlich überhöhte Transitzölle auf dem Rhein.

Als Umgehung dieser Handelsschikanen kamen im Rheinland und in Belgien Gedanken zum Bau zweier Eisenbahnstrecken nach englischem Vorbild auf:

  1. Köln – Lüttich – Antwerpen (Hafen) und
  2. eine Verbindungsbahn zwischen den Wasserstraßen Rhein und Weser (Köln – Minden).
Coeln-Minden_aus_Bahnkarte_Deutschland_1849
Bahnverbindung Coeln-Minden auf der Bahnkarte Deutschland, 1849. Gemeinfrei

Es gelang letztlich den fortschrittlich-liberalen Kräften trotz großer Probleme mit der preußischen Bürokratie in Berlin den Bahnbau privat zu finanzieren und auszuführen. Die neuen Bahnverbindungen waren ein großer Erfolg.

Der Gedanke von Staatsbahnen kam in Preußen erst unter dem Einfluss des Militärs auf. Dem folgte eine umfassende Verstaatlichung.

Die preußische Staatsbahn entwickelte sich bis zum ersten Weltkrieg zum größten Bahnunternehmen in Europa. Dr. Reinhard Heinemann untersucht die Entwicklungen in einem reich bebilderten Vortrag.