neue mitte köln – Paul Böhm am Eifelwall
neue mitte köln – Paul Böhm am Eifelwall

neue mitte köln – Paul Böhm am Eifelwall

Der Vortragssaal des Historischen Archivs am Eifelwall war erneut voll mit einem neugierigen Publikum, als Architekt Paul Böhm seine städtebaulichen Visionen für Köln vorstellte.

Ein Herr Mitte 60 in grauem Anzug und schwarzem Rolli steht an einem Rednerpult mit Logo des Fördervereinsneue mitte köln ist ein visionäres Konzept, dass die Innenstadt und die Verkehrsströme Köln völlig neu denkt. Klar ist, dass sich die heutigen, gewachsenen Bahnstrukturen aus dem 19. und 20. Jahrhundert und die für den Autoverkehr geplante Stadt  für die Zukunft weiterentwickeln und zum Teil ganz neu aufstellen müssen. Einige neue Schienenstränge entlang der heutigen Routen würden die Anforderungen des wachsenden Bahnverkehrs nicht gerecht, und das Nadelöhr Hohenzollernbrücke bliebe immer noch bestehen. Das will das Konzept neue mitte köln ändern:  Der Hauptbahnhof würde in den Osten der Stadt nach Kalk verlegt, der Güterverkehr – fast auschließlich Transitverkehr (!) – an der Stadt vorbeigeleitet. Viele der Flächen im Zentrum der Stadt, die heute von Schienen für den Bahnverkehr genutzt werden, würden für Grünflächen und Wohnungsbau frei. Schienenwege, die beispielsweise heute das ganze Kunibertsviertel von der Innenstadt abschneiden, erhielten durch Grünflächen einen verbindenden Charakter. Nicht zuletzt setzt das Konzept ganz neue städtebauliche Impulse für Kalk und das rechtsrheinische Köln, das damit wieder stärker zur Innenstadt würde, das es doch eigentlich auch ist.

Diskussion von drei Personen, eine Frau in rotem Mantek, zwei Männer einer gestikulierend
Archivdirektorin Bettina Schmict-Czaia und FREUNDE-Vorsitzender Burkhard von der Mühlen im Gespräch mit Paul Böhm (Mitte)

Paul Böhm trug das Konzept engagiert vor und stellte dabei auch den inzwischen gegründeten Verein neue mitte köln e.V. vor, sowie die aktuellen Pläne, wie das Konzept weitergebracht werden kann. Als nächsten Schritt ist eine Machbarkeitsstudie geplant, die das Konzept auz Herz und Nieren auf seine Realisierbarket prüfen soll. Dabei sollen auch Anregungen aus der Stadtgesellschaft für die ökologische Transformation mit einfließen.

Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine lebhafte Diskussion, die sich insbesondere an dem Verlauf der Bahnlinien und dem neuen Standort des Hauptbahnhofs entzündete. Es zeigte sich wieder einmal, dass das vom Team des Historischen Archivs konzipierte Rahmenprogramm zur Ausstcllung M’r welle en neu Stadt baue – Kölns Aufbruch in die Moderne völlig unterschiedlicihe Menschen anzieht. So wie Paul Böhm formulierte, dass es Sinn ergebe, sein Konzept im Historischen Archiv vorzustellen, weil alle Zukunftsvisionen schon einmal gedacht und letztlich auf der Geschichte der Stadt aufsetzten, so zeigte der Vortrag, wie sehr die Ausstellung und das Begleitprogramm aktuelle und zukunftsweisende Themen aufgreift. Unser Dank geht an Paul Böhm und an das Team der Hautptamtlichen und Kurator*innen im Archiv, die diese wichtigen Debatten ermöglichen.

Wer mehr zu Paul Böhm und dem Konzept neue mitte köln erfahren will, wird unter folgenden Links fündig: