„Möge der Neubau ein sicherer Ort für die Archivalien und die Mitarbeitenden sein und für alle ein Ort der Begegnung des Alten mit dem Neuen in unserer Stadt werden. So trägt er dazu bei, über die Bewahrung der Vergangenheit die Zukunft mitzugestalten.“
Diesen Wunsch äußerte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrer Rede am 2. März 2018, anlässlich des Richtfestes für das neue Archivgebäude am Eifelwall. Die Zeremonie für die am Bau beteiligten Firmen, Vertreter aus Politik und Verwaltung und künftigen Nutzer fand weniger als ein Jahr nach der Grundsteinlegung statt und ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu Europas modernstem kommunalen Archiv.
In dem künftigen Neubau werden das Historische Archiv und das Rheinische Bildarchiv erstmals in ihrer Geschichte zusammengeführt. Auf einer Bruttogrundfläche von etwa 22.584 Quadratmetern stehen rund 50 Regalkilometer und 460 Planschränke für das Archivgut zur Verfügung. Das Rheinische Bildarchiv bekommt weitere 2,2 Regalkilometer Lagerfläche.
Das neue Archiv wird nach den Plänen des Architekturbüros Waechter + Waechter Architekten ein einladendes und offenes Haus, das gleichzeitig rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hochfunktionale Arbeitsplätze bietet. Im Lesesaal stehen 45 Plätze für die Arbeit mit Archivgut zur Verfügung. Auch für die Vermittlung und Präsentation beider Archivsammlungen bietet das neue Gebäude durch Vortrags- und Seminarräume sowie eine 225 qm große Ausstellungsfläche optimale Voraussetzungen.
Mit folgendem Richtspruch wurde nach alter Tradition den Arbeitern und Bauherren gedankt:
„Hier oben auf dem flachen Dach,
steh ich als Zimmermann vom Fach.
Seid willkommen zum Richtfest heute,
all ihr Gäste und Handwerksleute.
Wo früher der Dachstuhl des Zimmermanns Stolz,
ist beim Historischen Archiv Beton statt Holz.
Doch steh als Zimmermann ich nicht vergeblich hier,
darum vernehmt von mir,
den Spruch aus luftiger Höh,
wo nach altem Brauch ich steh.
Auf starken Mauern, festem Grund
blickt das Archiv Köln hier in die Rund.
In seinem Werke voller Pracht,
ist es als Meisterstück gemacht.
Damit’s für lange Zeit zum Nutz,
den Mitarbeitern und Archivalien bietet Schutz.
Auch sei das Handwerk heut genannt,
das hier mit Fleiß und viel Verstand,
mit Umsicht in so vielen Dingen
seinen Beitrag gab zum gut Gelingen.
Der Maurer, Flechter, Maschinist, der Helfer und Büroartist, sie alle gaben ihr Bestes her, dass es zu diesem Rohbau wurde nunmehr.
Ich gebe Euch aus frohem Mund
den Wunsch der Zimmerleut nun kund:
Den ERSTEN SCHLUCK nehm ich heraus –
gesegnet sei das neue Haus
und alle, die hier gehen ein und aus.
Der ZWEITE SCHLUCK soll jene laben, die hier am Bau geholfen haben.
Nehmt hin den Dank – Bauherr, Planer, Handwerksleut
auf euer Wohl trinke ich heut.
Den DRITTEN SCHLUCK den ich nun leere,
er bring dem Neubau Glück und Ehre,
für heut und auch in Zukunft noch.
So werfe ich nach alter Sitte –
das Glas hinab in Eure Mitte.
Du Glas zersplittere da im Grund –
geweiht sei dieses Haus zur Stund.
Ich werde nun mein Glas erheben:
Soll drei Mal hoch der Bauherr leben!
Hoch! Hoch! Hoch!“
Begleitend zum Richtfest erschien der Rohbau an den Abenden des 2. und 3. März 2018 in besonderem Licht. Der Lichtkünstler Ingo Dietzel, bekannt durch seine Lichtkunstinstallation an Silvester 2017 am Dom, erstrahlte das neue Gebäude in besonderer Weise.
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