Matthias Joseph de Noël – Kölsches Universalgenie? Stadtarchiv erinnert mit Veranstaltung an Künstler, Sammler und Museumsdirektor

Matthias Joseph de Noel - Stadt Köln
Matthias Joseph de Noel – Stadt Köln

Die rhetorische Frage „Matthias Joseph de Noël – Kölsches Universalgenie?“ steht einer Abendveranstaltung voran, die das Historische Archiv der für die kulturelle Entwicklung Kölns im 19. Jahrhundert so prägenden Person widmet.

Sie findet am 20. Januar 2015 um 18:30 Uhr im Lesesaal des Historischen Archivs am Heumarkt 14 statt. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende gebeten.

Nach einer Einführung von Archivdirektorin Bettina Schmidt-Czaia widmet sich Mario Kramp, Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, der Person de Noëls als Mensch und Mäzen, als Künstler und Kaufmann und als Ur-Direktor der Kölner Museen. Der Sänger Günter Schwanenberg blickt hinter de Noël als Schriftsteller und Sammler. Schwanenberg, der mit seinen „Musikalischen Stadtgeschichten“ insbesondere mit Liedgut aus dem Nachlass de Noëls viele Menschen ins Freie Werkstatt Theater lockt und die Restaurierung des beschädigten Nachlasses finanziert hat, gibt dabei einige Lieder aus dem Bestand zum Besten – natürlich nicht, ohne die Geschichtskenntnisse seines Publikums zu erweitern.

Im Jahr 1914, also vor gut 100 Jahren, gelangten große Teile des Nachlasses de Noëls in das Historische Archiv der Stadt Köln, darunter Gedichte, Liedtexte, Korrespondenzen, private Briefe und Skizzen.

 

Zur Person Matthias Joseph de Noëls (1782-1849):

Als Nachlassverwalter ordnete de Noël die umfangreiche Kunstsammlung seines engen Freundes Ferdinand Franz Wallraf. Wallraf hatte diese vor seinem Tod testamentarisch der Stadt Köln vermacht.

De Noël wurde 1828 vom Stadtrat zum ersten Kurator des Städtischen Museums, des sog. Wallrafianums (heute Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud), bestellt. In den ersten Jahren arbeitete de Noël ohne finanzielle Unterstützung. Als er 1842 im Alter von 60 Jahren auf eigenen Wunsch hin als Kurator ausschied, konzentrierte er sich auf das Sammeln vornehmlich von Antiken und Kunstgewerbe. Die Finanzknappheit der Stadt machte die Arbeit als Kurator wenig ersprießlich. De Noël gehörte aber weiterhin der „Kommission zur Verwaltung des Wallraf´schen Nachlasses“ an.

Nach seinem Tod wurden seine Sammlungen von seiner Witwe der Stadt Köln geschenkt– heute sind diese im Wesentlichen auf das Kölnische Stadtmuseum, das Museum für Angewandte Kunst und das Historische Archiv der Stadt Köln verteilt. Begraben wurde de Noël auf dem Melatenfriedhof.

De Noël war 1823 einer der drei Mitbegründer des organisierten Karnevals.

In Köln-Sülz wurde der „De-Noël-Platz“ nach ihm benannt.