Die Künstlerin Johanna R. Wiens und die Galeristin Martina Kaiser laden am Samstag, 22.02.2014, zwischen 12 und 14 Uhr zur Finnisage der Kunstaustellung „Köln und das verlorene Gedächtnis“ ein.
Ort: Martina Kaiser, Cologne Contemporary Art, Bismarckstraße 50, 50672 Köln
Mit rund 200 Gästen, darunter auch namhafte Persönlichkeiten aus Köln, eröffneten die Galerie Martina Kaiser und die Stiftung Stadtgedächtnis aus Anlass des 5. Jahrestages des Einsturzes des Historischen Archivs der Stadt Köln die Ausstellung „Köln und das verlorene Gedächtnis“ der Künstlerin Johanna R. Wiens.
Die Ausstellung wurde eröffnet von Susanne Laugwitz-Aulbach, Beigeordnete für Kunst und Kultur der Stadt Köln.
Seit über zwei Jahren setzt sich Johanna R. Wiens, Schülerin von Jörg Immendorff und Meisterschülerin von Gerhard Merz, intensiv mit dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln und dem damit verbundenen Verlust dokumentierter Geschichte auseinander und bearbeitet ihn künstlerisch. Die Ergebnisse dieser Auseinandersetzung – 50 Bilder und 50 Skulpturen und Installationen – werden in der Ausstellung gezeigt.
„Erinnerung schafft Identität – ohne das Wissen um die Vergangenheit gibt es keine Zukunft“, betont die Künstlerin und ergänzt: “Es ist von existenzieller Bedeutung, Erkenntnisse, Erfahrungen, Kommunikationsprozesse und die in Wort und Bild festgehaltenen Gefühle und Gedanken, die uns Menschen hinterlassen haben, zu sichern und auszuwerten.“ Wiens versteht Kunst als Erinnerungsarbeit – als künstlerisch gestaltetes Gedächtnis.
Ihre Skulpturen, 10 x 10 cm große Kunstharzwürfel, beinhalten Abgüsse historischer Siegel, Kopien demolierter Archivfetzen, Zeichnungen der Künstlerin, Briefmarken, Blattgold, Fundstücke und sogar Bauschutt. Das Material schwebt surreal und kryptorealistisch im teils gerissenem Harz in ruhiger Stimmung und ist fürimmer konserviert. Es steht symbolisch für die unzähligen Fragmente des Archivguts, die noch darauf warten, in mühevoller Arbeit zusammengesetzt zu werden.
Ihre kleinen Papierarbeiten greifen einzelne „Gedächtnisthemen“ mit Bezug zu Köln auf. Konrad Adenauer, Jacques Offenbach oder der Kölner Karneval sind ebenso zufinden wie der Verweis auf Personenstandsurkunden und Bauunterlagen. In ihren großformatigen Bildern thematisiert sie eindringlich den Einsturz und seine Folgen.
Das Historische Archiv der Stadt Köln ist eines der bedeutensten Archive nördlich der Alpen und enthält in einzigartiger Kontinuität und Vollständigkeit Dokumente vom Mittelalter bis zur Neuzeit und ist somit das kollektive Gedächtnis europäischer Kultur.
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am 3. März 2009 gründeten die Stadt Köln, das Land NRW, das Erzbistum Köln und die Evangelische Kirche im Rheinland die Stiftung Stadtgedächtnis. Es ist ihre Aufgabe langfristig Spendengelder zur Rettung einer mehr als tausendjährigen Überlieferung unersetzlicher Dokumente zu generieren. Schirmherr der Stiftung, die auch vom Bund unterstützt wird, ist Bundespräsident Joachim Gauck.
50 % vom Reinerlös aus dem Verkauf der Kunstwerke kommen der Stiftung Stadtgedächtnis – und damit der Restaurierung der Archivalien – zugute.
Frau Wiens und Frau Kaiser freuen sich auf Ihren Besuch
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