„Klickste ene met?“ – unter diesem einladenden Titel präsentierten am 20. Februar 2018 Elisabeth Schläwe, Kim Opgenoorth und Sebastian Schlinkheider, wissenschaftliche MitarbeiterInnen am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit, die Ergebnisse des multimedialen Projektes Wallraf digital. Die Veranstaltung war Teil des Begleitprogramms zur aktuellen Ausstellung „Mensch Wallraf! Köln und sein Erzbürger“ des Historischen Archivs.
Seit Ende 2014 ist Ferdinand Franz Wallraf das zentrale Thema eines breit angelegten Forschungs-, Publikations- und Vermittlungsprojektes. Begonnen hatte die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Kölner Sammler in einer interdisziplinären Lehrveranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. Gudrun Gersmann (Geschichte) und Prof. Dr. Stefan Grohé (Kunstgeschichte). Diese Veranstaltung hatte zum Ziel, das Wirken Wallrafs gemeinsam mit Studierenden zu untersuchen und die Ergebnisse als Online-Publikation auch zu veröffentlichen. Dass Seminarleistungen von Studierenden in dieser Form zur Veröffentlichung kommen, ist eher die Ausnahme. Doch die Entwicklung digitaler Publikationsformate, gerade auch für den wissenschaftlichen Nachwuchs, wird am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit bereits seit einigen Jahren vorangetrieben. So konnten schließlich unter dem Titel „Ferdinand Franz Wallraf – eine Spurensuche in Köln“ [http://wallraf.mapublishing-lab.uni-koeln.de/index.php] insgesamt mehr als 50 wissenschaftliche Beiträge zu Wallraf und seiner Zeit online veröffentlicht werden, die mehrheitlich von Studierenden verfasst worden sind.
Weitergeklickt im Vortrag wurde dann durch eine Reihe von Videos, in denen Vertreterinnen und Vertreter aller großen Kölner Einrichtungen und Museen zu Wort kommen, die auf Wallrafs Sammlung zurückgehen. Was macht Wallraf für das jeweilige Haus so einflussreich? Welche besonderen Geschichten gibt es über den Kölner Sammler zu berichten?
Außerdem werden eine ausführliche Zeitleiste zu Wallrafs Leben – ebenfalls von Studierenden im Rahmen einer Lehrveranstaltung erarbeitet – und Transkriptionen von zeitgenössischen Quellen angeboten. Beides rundet das wissenschaftliche Angebot ab. Der eigentliche Star unter den Videos – wie auch am Vortragsabend – war der „Crashkurs Wallraf“, der kurz und unterhaltsam die wichtigsten Informationen zum Leben des umtriebigen Kölners zusammenfasst:
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Zwar nicht direkt zu klicken, doch als besonderer Teil von Wallraf digital vorgestellt, wurde die App „Wallrafs Köln“, die ebenfalls am Lehrstuhl inhaltlich konzipiert und entwickelt wurde. Die App kann kostenlos in den gängigen App-Stores für Android und IOS heruntergeladen werden. „Wallrafs Köln“ lädt ein, gemeinsam mit Wallraf einen Stadtspaziergang zu unternehmen: An 36 Orten gibt es dabei Inhalte zu entdecken, die Wallrafs Leben und die spannende Zeit der französischen Besatzung in Köln (1794–1814) anschaulich vor Augen führen, die Wallraf miterlebte und prägte. Die Besonderheit dabei: In kurzen Audio-Beiträgen berichtet Wallraf persönlich aus seinem Leben und gibt den Nutzerinnen und Nutzern der App die Gelegenheit, das heutige Köln mit seinen Augen zu sehen – und an seiner gelegentlichen Irritation über Kölns doch sehr verändertes Gesicht Anteil zu haben. Ziel der App ist es, dass sich interessierte Menschen draußen in der Stadt auf Wallrafs Spuren begeben und viele bekannte Orte neu entdecken.
Die letzten Klicks des Vortrags führten schließlich auf den Lehrstuhl-Blog zeitenblicke, auf dem Mitarbeiter des Lehrstuhls, aber auch immer wieder externe Gäste Beiträge zu sehr unterschiedlichen Themen veröffentlichen, die mit dem Lehrstuhl und seiner Forschung zu Wallraf zusammenhängen. Das Besondere für das Projekt Wallraf: Es handelt sich um wissenschaftlich fundierte, doch kurz und locker gehaltene Anekdoten und Einblicke, teilweise hinter die Kulissen. Außerdem gibt es eine Rubrik „Forschung“, in der die Beiträgerinnen und Beiträger etwa ihre „Lieblingsobjekte“ aus der Sammlung Wallrafs vorstellen. Der Abschnitt „Wallrafs Köln“ wartet schließlich mit Beiträgen zu Wallrafs Zeitgenossen und mit dem „Tageskalender“ auf, der spannende Geschichten aus dem Köln um 1800 mit aktuellen Bezügen versammelt. Wöchentlich wird ein neuer Beitrag veröffentlicht – es lohnt sich daher, immer mal wieder hereinzuschauen!
Alle Inhalte von Wallraf digital finden sich unter der URL wallrafdigital.koeln. Klicken Sie doch einfach auch mit!