Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt der Vorsitzende Burkhard von der Mühlen die Anwesenden im neuen Quartier am Heumarkt, welches das das durch den Einsturz vom 3. März 2009 heimatlose Archiv Ende April bezogen hat. Er lobt die Leitung und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Einsatz. Der Digitale Lesesaal und der Ausstellungsraum, in dem die Mitgliederversammlung stattfindet, sind das große Plus des neuen Dienstgebäudes.
TOP 1: Mitgliederentwicklung, Mitgliederbetreuung, Mitgliederwerbung
Der Vorsitzende berichtet, dass die große Hilfsbereitschaft gegenüber dem Archiv weiterhin anhält. So hat Oberbürgermeister Jürgen Roters bei der Ausstellungseröffnung „Köln in Berlin“ ein klares Bekenntnis zum Archiv abgelegt und zur Notwendigkeit, auch weiterhin das Archiv im Bewusstsein der Kölnerinnen und Kölner zu verankern.
Mit Stand vom 8. Juni 2010 hat der Verein 327 Mitglieder.
Um eine neue Qualität bei der Mitgliederbetreuung zu gewährleisten, hatte der Vorstand kurzfristig eine Fahrt zu der Archivausstellung in Berlin angeboten. Da das gleiche Angebot parallel von der Historischen Gesellschaft an ihre Mitglieder gemacht wurde und es dort zahlreiche Überschneidungen gibt, kam diese Fahrt nicht zustande.
Für die Zukunft ist ein Periodikum mit Mitteilungen aus dem Archiv geplant. Um auch kurzfristig einladen und informieren zu können, bittet der Vorsitzende die Mitglieder darum, ihre emailadresse bekannt zu geben.
Auch der neue Internetauftritt, der im Rahmen der Mitgliederversammlung vorgestellt wird, soll zur stärkeren Betreuung der Mitglieder genutzt werden.
Zur Unterstützung der Geschäftsstelle des Fördervereins im Historischen Archiv wird zukünftig Frau Klein an zwei Tagen in der Woche ehrenamtlich mitarbeiten.
TOP 2: Vortrag des Schatzmeisters zum Jahresabschluss 2009
Am 31.12.2009 betrug das Vereinsvermögen 485.287 €.
Seither sind 18.116 € Mitgliedsbeiträge und 51.177 € Spenden hinzugekommen.
Die Spenden setzen sich überwiegend aus den Beiträgen für die Restaurierungspatenschaften zusammen.
Auf der Ausgabenseite befindet sich der Spendentaler, der mit der Fa. Euromint produziert wurde. Es wurden 370 Münzen verkauft, der Spendenerlös liegt bei 2.125 €
Die Bewerbung des Talers wird mangels Erfolg beendet.
Das Bankhaus Sal.Oppenheim wird am 13. Juni 2010 um 17 Uhr das Preisgeld des Oppenheimpreises in Höhe von 50.000 € auf der Galopprennbahn in Weidenpesch dem Verein spenden und an Frau Dr. Schmidt-Czaia übergeben. Diese Weitergabe ist auf die Vermittlung von Vereinsmitglied Dr. Ulrich Soénius erfolgt, der Vorsitzende Burkhard von der Mühlen dankt Herrn Dr. Soenius für diesen Einsatz.
Herr von der Mühlen dankt auch Sigrid Krebs für die Spenden, die aus den Einnahmen der „Kleine Geschichte der Stadt Köln“ (3 € pro Buch) eingeworben wurden. Frau Krebs kündigt an, die bisherigen Einnahmen in Höhe von bisher 15.000 € zzgl. der bis dahin weiteren Einnahmen zu einem späteren Zeitpunkt dem Verein in Form einer Scheckübergabe pressewirksam zur Verfügung zu stellen (zwischenzeitlich wurde der 23.9.als Termin vereinbart).
- Bericht der Kassenprüfung
- Entlastung des Vorstandes
Die Kassenprüfung fand am 20. Mai 2010 statt. Die Kassenführung war nicht zu beanstanden, sondern vorbildlich, die satzungsgemäße Bestimmung der Einnahmen ist gewährleistet. Der Vorstand wurde einstimmig bei Enthaltung der Betroffenen entlastet.
TOP 3: Projekte des Jahres 2010
- Fachexkursion zu einem „Asylarchiv“
Den Mitgliedern wird für die zweite Jahreshälfte 2010 eine Exkursion zu einem der 19 Asylarchive inklusive der kooperierenden Restaurierungswerkstatt angeboten. Infrage kommen Münster-Corde (LAV NRW) und Wermsdorf-Hubertusburg in Sachen. Die Anmeldung erfolgt bei Frau Klein und Frau Berkowicz.
Frau Dr. Schmidt-Czaia schlägt als Ort für diese Exkursion das Technische Zentrum des Landesarchivs NRW in Münster-Coerde vor, Franz Irsfeld plädiert hingegen für den Besuch von Hubertsburg. Die Versammlung einigt sich darauf, zunächst einen Besuch in Münster-Coerde vorzunehmen und dann abhängig von der Resonanz dieses Angebotes einen späteren Besuch in Hubertusburg mit Übernachtung anzubieten.
- Begründung eines Periodikums „Neues aus dem Stadtarchiv“
Frau Prof. Hiltrud Kier wird zukünftig aktuelle Informationen aus dem Verein und einen Sachstandsbericht im monatlichen/zweimonatlichen Rhythmus im Internet aufführen.
- Weitere Projekte:
Ein Benefizkonzert zugunsten des Archivs ist in Planung. Seitens der Stiftungsverwaltung der Sparkasse KölnBonn wurde dazu ein Konzept erarbeitet.
TOP 4: Sachstand über die Stiftungsgründung
Prof. Quander berichtet zu diesem Tagungsordnungspunkt, dass am 15. Juni das Thema der Stiftungsgründung im Landeskabinett verhandelt wird. Er hofft, dass die noch amtierende Landesregierung die Stiftungsgründung noch umsetzt, um weitere Verzögerungen durch die Einarbeitung der neuen Landesregierung zu vermeiden. Das Startbudget wird etwa 7,5 Mio. betragen, ein hauptamtlicher Geschäftsführer soll installiert werden
TOP 5: Vorratsbeschlussfassung zur Verwendung des Vereinsvermögens bei Beteiligung an der Stiftung
Angesichts der noch unklaren Sachlage zur Stiftungsgründung wird dieser Punkt auf einen eigens zu diesem Zweck abzuhaltende Sondermitgliederversammlung zu einem späteren Zeitpunkt verschoben.
TOP 6: Sachstand zu den Planungen des Neubaus
Der Realisierungswettbewerb soll im Sommer 2010 (Mitte/Ende Juli 2010) durchgeführt werden. Im September und Oktober wird die Aufgabe bearbeitet, dann tagt das Preisgericht Eifelwall. Baubeginn soll Mitte 2011 sein. Das Raumprogramm und die Raumbücher wurden vom Historischen Archiv erstellt, inklusive einer gemeinsamen Unterbringung mit der Kunst- und Museumsbibliothek.
TOP 7: Vorstellung des neuen Internetauftritts durch Herrn Neweling
Herr Frank Neweling stellt den von ihm in Zusammenarbeit mit Mario Dietrich und Jörg Enkel von der IT der Sparkasse KölnBonn entwickelten überarbeiteten Internetauftritt des Vereins vor.
Neu ist unter anderem, dass nun auch ein online-Beitritt möglich ist.
TOP 8: Vorstellung der Restaurierungspatenschaften durch Frau Thalmann
Frau Rebecka Thalmann stellt das Projekt Restaurierungspatenschaften vor. Sie weist dabei auf das Problem hin, dass die derzeit drei Mitarbeiter in diesem Bereich gut ausgelastet sind mit den anfallenden Arbeiten (Qualitätssicherung, Erstellung umfangreicher Leistungsverzeichnisse)
TOP 9: Verschiedenes
Frau Dr. Schmidt-Czaia berichtet, dass ab 10.6. erneut mit der Bergung an der Einsturzstelle begonnen wird. Die Erstversorgung der geborgenen Stücke (Reinigen, in Folie stretchen, einfrieren) ist gewährleistet. Das Bergungsbauwerk wird zunächst im Norden errichtet, dort liegt wenig Archivgut, dann im Süden, wo mehr Archivgut vermutet wird.
Die Errichtung des Restaurierungs- und Digitalisierungszentrums wurde im Hauptausschuss vom 7.6. 2010 genehmigt. Nach Abschluss des Mietvertrages ist der Einzug noch in 2010 geplant.
Die Mitglieder regen an, die Berliner Ausstellung auch in Köln zu zeigen. Das wird im Oktober im Kölnischen Stadtmuseum verwirklicht.
Die Freunde des Historischen Archivs werden über den Kulturausschuss des Rates der Stadt Köln den Antrag stellen, eine Tafel zum Gedenken an die beiden Toten des Einsturzes zu errichten.
Prof. Quander führt aus, dass trotz der schwierigen Finanzlage der politische Wille ganz eindeutig ist, einen Archivneubau zu errichten.
Die Gesamtschadenssumme des Einsturzes beläuft sich derzeit auf 1,3 Milliarden €, die Kosten des Archivs betragen davon 1 Milliarde €.