Archiv-Neubau: Einsparung nur am Standort Eifelwall und ohne Zeitverzögerung möglich

Presseerklärung

Köln, 18.4.2013.

Im Zuge der Sparbemühungen der Stadt Köln soll eine deutliche Reduzierung der Kosten für den Neubau des Historischen Archivs der Stadt Köln erreicht werden. Dabei werden auch eine völlige Neuplanung und ein Standortwechsel diskutiert. Der Verein der Freunde des Historischen Archivs e.V. weist eindringlich darauf hin, dass ein solcher kompletter Neustart gewaltige Mehrkosten an anderer Stelle auslösen und die angestrebte Einsparung zunichtemachen oder sogar noch übertreffen würde. „Nur eine Reduzierung des bestehenden Entwurfs am geplanten Standort Eifelwall kann eine Einsparung bringen. Die uns bekannt gewordene Alternativplanung der Architekten Waechter&Waechter ermöglicht eine Kostenreduktion um rund 30 Millionen Euro unter Beibehaltung des Konzepts und des Standortes. Zugleich wird eine Fläche von annähernd 2000 Quadratmetern frei, die für andere Zwecke wie beispielsweise für mehr als 400 Studentenwohnungen genutzt werden kann“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Burkhard von der Mühlen.

Derzeit ist die Einweihung des Neubaus für November 2017 geplant. Ein Wegfall der für die Kunst- und Museumsbibliothek vorgesehenen Flächen, wie er derzeit diskutiert wird, würde die Arbeitsfähigkeit des Archivs und den Zeitplan nicht gefährden, wenn das reduzierte Konzept am Eifelwall umgesetzt wird. Die Nähe zur Universität und anderen wissenschaftlichen Einrichtung ist auch ohne die KMB ein wesentlicher Standortfaktor.

Bis zum Jahr 2016 werden viele der so genannten Asylarchive die Bestände ans Kölner Archiv zurückgeben müssen. Jedes Jahr Verzögerung beim Neubau würde nach Berechnungen des Archivs bis zu sechs Millionen Euro Mehrkosten pro Jahr bedeuten, weil die Dokumente dann entsprechend der gesetzlichen Verpflichtung zu großen Teilen in Kunstdepots gelagert werden müssen. Zu diesen jährlichen Kosten addiert sich der mit Sicherheit siebenstellige Aufwand für die Neuplanung und möglicherweise der Ankaufspreis für ein Grundstück, das im Gegensatz zum Gelände am Eifelwall nicht der Stadt gehört.

Damit die Einsparung durch die Verkleinerung des Baus nicht in den Folgejahren aufgefressen wird, muss das Archiv unbedingt im Jahr 2017 verfügbar sein. Dies ist nur auf der Basis des bisherigen Entwurfes und am geplanten Standort Eifelwall zu gewährleisten. Der Förderverein fordert die Ratsfraktionen deshalb eindringlich auf, nicht vom Konzept des Bürgerarchivs am Eifelwall abzuweichen. Dies gebietet nicht nur das Prinzip einer soliden Haushaltsführung, sondern auch die Verantwortung gegenüber dem Archiv und seinen Mitarbeitern. Der vorliegende Entwurf enthält nach Auffassung des Fördervereins, dem rund 360 Mitglieder angehören, im Übrigen keinerlei Luxus. So ist etwa – entgegen anderslautenden Darstellungen – eine Klimatisierung ausschließlich für solche Bereiche vorgesehen, in denen sensible Dokumente aufbewahrt oder benutzt werden. Auch dies entspricht lediglich gesetzlichen Vorgaben. Die uns bekannt gewordene Alternativplanung von Wachter&Waechter ermöglicht eine deutliche Einsparung im Haushalt, eröffnet die Chance auf einen nennenswerten Mehrerlös  und sichert die Zukunft des Archivs.

Gez. Für den Vorstand der Freunde des Historischen Archivs der Stadt Köln:

Burkhard von der Mühlen (Vors.) – Dr. Joachim Schmalzl – Werner Grosch

Pressekontakt: Werner Grosch, Tel. 0179-11 97 359,

www.freunde-des-historischen-archivs.de

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